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Memento Mori

Memento Mori zählt wohl zu einer meiner persönlichsten Werke. Nicht nur aus Storyteller Sicht, sondern auch Kostümtechnisch. Das hier verwendete Kostüm war das erste seiner Art, was für ein Konzeptshooting umgesetzt wurde. In ihm stecken rund 2 Wochen Arbeit, in der im vollkommen im Flow aufgegangen bin und wirklich für Stunden in einer eigenen Welt war und die pure Freude am kreieren hatte. 

Aber auch das Thema „Gedenke dem Tode“ war ein Thema, dass mir sehr am Herzen lag. Denn von einem auf den nächsten Tag wurde man mit dem Tod konfrontiert und musste lernen, damit umzugehen. Ein Prozess der nicht gerade einfach ist, aber das Arbeiten an diesem Werk hat mir dabei geholfen, Dinge klarer zu sehen und den Schmerz auf andere Art und Weise zu verarbeiten. 

Memento Mori

Viel zu oft in ihrem Leben hatte sie schon Verluste ertragen müssen. Viel zu oft musste sie Menschen gehen lassen, die ihr etwas bedeuteten. Was nütze ihr die Unsterblichkeit, wenn sie über kurz oder lang doch immer alleine zurückblieb. Über die Jahre hätte man meinen müssen, dass sie sich daran gewöhnt hatte, aber der kalte Schmerz der Einsamkeit traf sie immer wieder mit voller Wucht und ließ sie verzweifeln.

Sie hatte ganze Kulturen aufsteigen und fallen sehen und immer gehofft, dass sie irgendwann den einen finden würde, der sie von ihrer Einsamkeit für immer befreien würde. Aber so viele Jahrhunderte waren vergangen und in all der Zeit hatte sich kaum etwas verändert. Menschen kamen und gingen und einige von ihnen wurden zumindest für kurze Zeit, zu treuen Wegbegleitern. Und in ihren letzten Stunden auf Erden war sie immer bei ihnen geblieben und hatte ihnen den Abschied leichter gemacht auch wenn das für sie bedeutete, hinterher den Schmerz ertragen zu müssen.

Wie auch diesmal. Die Begegnung vor so vielen Jahren hatte ihr Leben unglaublich bereichert und sie hatte den Moment völlig verdrängt, dass auch er sie wieder alleine lassen würde. Und nun saß sie alleine, verlassen und mit gebrochenen Herzen genau an dem Ort, wo sie sich einst trafen und verliebten. Und genau in diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlichster als loszulassen und zu gehen. An den Ort, wo er auf sie warten würde. Doch sie war verdammt dazu zu bleiben und den Tod in stillem Gedenken mit sich zu tragen.